Stahl, E. (2007). Dynamik in Gruppen. Handbuch der Gruppenleitung. Weinheim und Basel: Psychologie Verlags Union.

Stahl führt in diesem Buch in Gruppendynamik und Teamentwicklungsprozesse auf Grundlage des erweiterten Tuckmann-Modells ein. Hierzu unterteilt er das Buch inhaltlich in vier Teile; im ersten Teil stellt Stahl Hintergründe zu den Triebkräften in Gruppen dar, differenziert zwischen dem Gruppenzielpool und dem persönlichen Zielpool, geht auf den Gruppenvertrag sowie öffentliche und nicht-öffentliche Ziele der Gruppenmitglieder ein und schildert die hierin liegenden Gruppendynamischen Grundlagen. Teil zwei is dem Gruppenprozess gewidmet und das Herzstück der Ausführungen. Gruppenentwicklung wird von ihm anhand des in der Praxis weit verbreiteten erweiterten Tuckmann-Modells in Phasen unterteilt. Jede Phase wird unter den Aspekten Gruppe, Individuum, Komplikationen, Gruppenklima und Interventionsansätze differenziert dargestellt. Im Anschluss arbeitet Stahl in Teil drei die Strukturen heraus, die in Gruppen anzutreffen sind. Hierzu nutzt er zunächst das Riemann-Thomann Kreuz, um dann das Gruppenfeld mit den darin enthaltenen Themen und Rollen zu systematisieren. Der abschließende Teil vier ist der Praxis gewidmet, zwei Beispiele für Gruppenprozesse werden vorgestellt. Das Kapitel wird mit einer Argumentation, in der die Wichtigkeit und gleichzeitige Unbeliebtheit von guter Gruppenleitung dargestellt wird, abgeschlossen. Im Anhang findet sich neben Anmerkungen, Stichwortregister und einem Literaturverzeichnis auch ein Fragenkatalog zur Diagnose des Gruppenfeldes. Das Buch ist verständlich geschrieben und mit Skizzen, Beispielen Übungen und Zusammenfassungen zentraler Aussagen angereichert und eignet sich gut um einen Einstieg in die Gruppendynamik zu ermöglichen oder Kenntnisse aufzufrischen. Sind die zugrundliegenden Modelle bekannt, ist das Buch auch als Nachschlagewerk nutzbar. Der Theorie-Praxis-Transfer der Inhalte des Buches ist gut möglich, erfordert jedoch zusätzlich zu den inhaltlichen Kenntnissen auch eigenes Denken und reflexives Distanznehmen zu den begleiteten Prozessen.

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Selbstbestimmung; Normen

"Häufig sind es andere (z.B. Eltern), die die Normen und Standarts für ein "glückliches Leben" des geistig behinderten Kindes setzen und dabei eine in jedem Menschen angelegte Eigenart, die Qualitäten seines So-Seins, einem utilitaristisch-präformierten Förderplan weitgehend unreflektiert opfern." (S. 55)

Theunissen, G. & Plaute, W. (1995). Empowerment und Heilpädagogik. Freiburg im Breisgau: Lambertus.