Rensinghoff, C. (2006). Die da Wasser predigen, saufen selbst den kostbaren Wein: Über die normalisierte verhinderte Teilhabe behinderungserfahrener Menschen. Berlin: Lit.

 

Rensinghoff stellt in diesem Band eigene kritische Essays mit Bezugnahme auf die Behindertenhilfe zusammen, deren Veröffentlichung u.a. in einschlägigen Fachzeitschriften abgelehnt wurde und schlägt dabei deutliche Töne an (so behandelt ein Essay beispielsweise "Die sozialen Euthanasiemethoden an behinderungserfahrenen Professorenanwärtern in der Sozialen Behindertenhilfearbeit"). Selber von Behinderung betroffen, führt er dabei den Begriff der Behinderungserfahrung ein, um neben der zugrundeliegenden Behinderung die nicht hintergehbare Verschränkung mit den Interaktionen der Umwelt zu betonen. Aus seiner Perspektive zeichnet er ein kritisches Bild der Landschaft der Behindertenhilfe mit den ihr innewohnenden institutionellen Strukturen und Verteilungskämpfen (z.B. um Definitionsmacht im Hochschulwesen). Einen Impuls zur Weiterentwicklung setzt Rensinghoff in der Vertretung eines kompromisslosen Peer-support. Durch die (fast) radikalen Darstellungen seiner Sichtweisen regt Rensinghoff zu kritischen Gedanken und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Anteilen am sog. professionellen System der Behindertenhilfe an.

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Selbstbestimmung; Normen

"Häufig sind es andere (z.B. Eltern), die die Normen und Standarts für ein "glückliches Leben" des geistig behinderten Kindes setzen und dabei eine in jedem Menschen angelegte Eigenart, die Qualitäten seines So-Seins, einem utilitaristisch-präformierten Förderplan weitgehend unreflektiert opfern." (S. 55)

Theunissen, G. & Plaute, W. (1995). Empowerment und Heilpädagogik. Freiburg im Breisgau: Lambertus.