Reichertz, J. (2003). Die Abduktion in der qualitativen Sozialforschung. Opladen: Leske und Buderich.

Band 13 aus der Reihe Qualitative Sozialforschung. Reichertz beschreibt die Abduktion nach C.S. Peirce. Die Abduktion stellt neben Induktion und Deduktion einen weiteren Weg zum Erkenntnisgewinn dar. Hypothesen (die wiederum induktiv getestet werden können) sind das verbalisierbare Ergebnis nicht-sprachlich stattfindender Abduktion. Abduktion bezeichnet also einen geistigen Prozess, dessen Ergebnis sich in einer Hypothese Ausdrückt. Wichtig hierbei ist, dass die Abduktion nicht von bekannten auf unbekannte Größen schließt, sondern aus einem überraschenden (neuen) Ereignis ein Regel vollzieht, die das Ereignis erklärt. Diese Regel muss jedoch erst gefunden werden, darf mithin nicht schon zum Bekannten zählen (Peirce bezeichnet das überraschende Ereignis dabei als non-ego). Für Forschungsprozesse ist das Buch interessant, im konkreten praktischen Handlungsalltag lassen sich jedoch nur wenige Anschlussmöglichkeiten vermuten; für Erklärungsmodelle in fortgeschrittenen Reflexionsprozessen könnte die Abduktion u.U. verwendbar sein.

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Selbstbestimmung und Sozialisation

"Jedes Individuum wird in eine Gesellschaft hineingeboren, die bereits existiert und in diesem Sinne nicht frei gewählt ist. Die Freiheit des einzelnen hängt dann von der Stellung ab, die er in der sozialen Struktur der Gesellschaft einnimmt, so dass eine Analyse der sozialen Struktur notwendig ist, um ein Verständnis von der Freiheit des Einzelnen zu bekommen." (S. 144)

Chalmers, A. F. (1994). Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. Herausgegeben und übersetzt von Niels Bergemann und Jochen Prümper. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.