Puch, H-J., Westermeyer, K. (1999). Managementkonzepte. Eine Einführung für soziale Berufe. Freiburg im Breisgau: Lambertus.

Soziale Organisationen befinden sich seit vielen Jahren in Wandlungsprozessen. Durch die verbindliche Einführung des Qualitätsmanagements in den 1990er Jahren haben sich Perspektiven und die Wahrnehmung von Nutzern sozialer Einrichtung verändert, eine breite Diskussion um den Kundenbegriff wird bis heute geführt. In diesem Zusammenhang haben sich Veränderungen in der Leitung sozialer Organisationen ergeben, die -wie die Qualitätssysteme- wirtschaftlichen Kontexten entliehen und übertragen wurden. Auch die Veränderungen der sozialpolitischen Rahmenbedingungen sorgte (und sorgt) für eine Umorientierung sozialer Einrichtungen und die Notwendigkeit einer guten betriebswirtschaftlichen Führung. Puch und Westermeyer stellen Managementkonzepte vor, die im Feld Sozialer Arbeit in Organisationen anzutreffen sind. Hierzu unterscheiden sie drei verschiedene Ausrichtungen von Managementmodellen und gehen dann auf Leitideen komplexen Managements ein (Lean Management, Kaizen, Total Quality Management, Shareholder Value vs. Stakeholder Value). Des Weiteren setzen sich die Autoren mit Marketing (Leitbild, Marketing-Mix, Leistungspolitik, Sponsoring, Marktforschung...), Qualitätsmanagement, Rechnungswesen und Finanzierung, Controlling, Personalmanagement, Mitarbeiterführung und Selbstmanagement auseinander. Das Lesen des Buches lohnt, für vieles, was einem in der Praxis begegnet werden Begriffe eingeführt, Zusammenhänge geklärt sowie Vor- und Nachteile dargestellt. Die beschriebenen Mechanismen sind in der Praxis an vielen Stellen anzutreffen, das Wissen um Hintergründe und Zusammenhänge, Vor- und Nachteile erleichtert den Umgang mit ihnen und stellt einen Mehrwert dar, da eigene Handlungen und Tätigkeiten in diesem Bereich von Re-Aktion auf Aktion umgestellt werden können.

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Selbstbestimmung - normative Leitidee

"Normative Leitideen können sich in der sprachlichen Gestalt von semantischen Leerformeln manifestieren, wobei eine gesellschaftliche Resonanz mit Hilfe der Ideologisierbarkeit sowie der emotiven und normativen Ausstrahlungskraft der Wörter erzeugt wird.

Aufgrund der inhaltlich-semantischen Beliebigkeit solcher normativen Leitideen sind überraschende Interpretationsmöglichkeiten, doppelte Kontingenzen und Missverständnisse vorprogrammiert." (S. 91)

Krähnke, U. (2007). Selbstbestimmung. Zur gesellschaftlichen Konstruktion einer normativen Leitidee. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.