Prior, M. (2009). MiniMax-Interventionen. 15 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag.

Prior stellt kurz und bündig 15 Interventionen auf sprachlicher Ebene dar, die in Gesprächen mit Klienten oder Kollegen hilfreich sind, um lösungsfokussierte Kommunikation herzustellen. Die Interventionen sind einfach und wirkungsvoll, es handelt sich teilweise lediglich um kleine Worte, die -richtig eingesetzt- große Wirkung erzielen können. Das Buch eignet sich für Praktiker, die nicht erst einen Theoriedschungel durchlaufen möchten um an effektivere Sprachmuster zu gelangen, die das eigene kommunikative Verhalten Aufbessern können. Die Interventionen verschieben die Perspektive einer Problemorientierung auf eine Lösungsorientierung und sorgen so dafür, dass alternative Betrachtungsweisen und damit Anschlussmöglichkeiten für Lösungen gefunden werden können, die bis dahin nicht in den Blick geraten sind. Das Buch ist anwendungsbezogen und verzichtet auf theoretische Ausführungen über Wirkungsmechanismen und -zusammenhänge.

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Erlernte Hilflosigkeit

- Hilflosigkeit und Apathie können erlernt werden: Leben Menschen in Institutionen, in denen alle Entscheidungen abgenommen werden, entwickeln sie entsprechendes Verhalten

- Abnehmen von Entscheidungen, Handeln ohne Erfolg oder Konsequenz haben Auswirkungen auf die Motivation und die Kognition (vgl. Deci &Ryan: Selbstbestimmungstheorie der Motivation): "Verliert der Mensch die Kontrolle über die Konsequenzen seines Verhaltens, so erlebt er sein Handeln als unsinnig, dies verringert seine Motivation zum Handeln, er reagiert apathisch und hilflos." (S. 176)

- Einfluss auf die Kognition: Nach Erfahrung der Unkontrollierbarkeit hat der Mensch Schwierigkeiten wieder zu lernen, dass seine Reaktionen einen Einfluss haben

- Glaube, dass Erfolg und Misserfolg unabhängig vom eigenen Können sind

- Bewohner in Institutionen sollte ein größtmögliches Maß an Selbsttätigkeit und Selbstentscheidung erhalten bzw. ermöglicht werden

- Selbstbestimmung und Gestaltungsmöglichkeiten sind daher nicht nur pädagogische Ziele auf Grundlage eines Menschenbildes, das den autonom handelnden individuellen Menschen im Blick hat, sondern eine wesentliche Voraussetzung für die psychische Gesundheit des Menschen und damit für seine physische Existenz (S. 176)

 

Thesing, T. (2009). Betreute Wohngruppen und Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Behinderung. Freiburg im Breisgau: Lambertus.