Krais, B. & Gunter, G. (2002). Habitus. Bielefeld: transcript Verlag.

Dieses Buch stellt in übersichtlicher und verständlicher Form das Habitus-Konzept des französischen Soziologen Pierre Bourdieu vor. Es stellt dar, wie der Körper sozialer Akteure als Speicher für soziale Erfahrungen dient und damit die Geschichte des Individuums verinnerlicht und wiederkehrend in das aktuelle Handeln mit einfließen lässt. Auf den knapp 90 Seiten wird das Habitus-Konzept losgelöst vom gesamten Gedankengebäude Bourdieus dargestellt und somit verkürzt und einseitig. Als Einführung in eine interessante und produktive Denkweise Gesellschaft und ihre Zusammenhänge zu beschreiben jedoch ausgesprochen gewinnbringend. Das Buch ist als Grundlage für Reflexionen eigenen Verhaltens und den eigenen unabdenkbaren Einfluss auf die Beobachtung/Interpretation des Verhaltens anderer geeignet und gestattet es, den nutzbaren theoretischen Hintergrund in eigene Denkprozesse zu überführen, was zu einer relativeren Einstellung gegenüber (sozialer) "Wahrheit" und Handlungsmöglichkeit führt.

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Selbstbestimmung und Sozialisation

"Jedes Individuum wird in eine Gesellschaft hineingeboren, die bereits existiert und in diesem Sinne nicht frei gewählt ist. Die Freiheit des einzelnen hängt dann von der Stellung ab, die er in der sozialen Struktur der Gesellschaft einnimmt, so dass eine Analyse der sozialen Struktur notwendig ist, um ein Verständnis von der Freiheit des Einzelnen zu bekommen." (S. 144)

Chalmers, A. F. (1994). Wege der Wissenschaft. Einführung in die Wissenschaftstheorie. Herausgegeben und übersetzt von Niels Bergemann und Jochen Prümper. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.