Hartogh, T. & Wickel, H. (2004). Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.

Dieses Handbuch bietet fundierte Informationen zum Einsatz von Musik in der Sozialen Arbeit. Nach einer kurzen Einführung über Musik in der sozialpädagogischen Ausbildung folgt ein Grundlagenteil mit den Themen Musikalität, Musikpsychologische und -soziologische Grundlagen sowie soziale Kulturarbeit und Musik. Im dritten Abschnitt des Bandes folgt ein Überblick über Methoden und Medien (Singen, Instrumentarium, Gruppenimprovisation, Perkussion, Rhythmik, Hip-Hop, Musikhören u.a.). Das vierte Kapitel beschreibt multimodale und multimediale Bezüge (Musik und Spiel, Musik und Bewegung etc.), während im letzten thematischen Kapitel verschiedene Arbeitsfelder vorgestellt werden. Für alle, die in der Arbeit zielgerichtete Angebote aus dem Themenzusammenhang Musik anbieten (wollen), bietet das Buch viele Anregungen und Inspiration, sowie fachliche Informationen. Für differenziertere theoretische Ausführungen sei das Handbuch Musikpsychologie von Bruhn u.a. empfohlen.

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Erlernte Hilflosigkeit

- Hilflosigkeit und Apathie können erlernt werden: Leben Menschen in Institutionen, in denen alle Entscheidungen abgenommen werden, entwickeln sie entsprechendes Verhalten

- Abnehmen von Entscheidungen, Handeln ohne Erfolg oder Konsequenz haben Auswirkungen auf die Motivation und die Kognition (vgl. Deci &Ryan: Selbstbestimmungstheorie der Motivation): "Verliert der Mensch die Kontrolle über die Konsequenzen seines Verhaltens, so erlebt er sein Handeln als unsinnig, dies verringert seine Motivation zum Handeln, er reagiert apathisch und hilflos." (S. 176)

- Einfluss auf die Kognition: Nach Erfahrung der Unkontrollierbarkeit hat der Mensch Schwierigkeiten wieder zu lernen, dass seine Reaktionen einen Einfluss haben

- Glaube, dass Erfolg und Misserfolg unabhängig vom eigenen Können sind

- Bewohner in Institutionen sollte ein größtmögliches Maß an Selbsttätigkeit und Selbstentscheidung erhalten bzw. ermöglicht werden

- Selbstbestimmung und Gestaltungsmöglichkeiten sind daher nicht nur pädagogische Ziele auf Grundlage eines Menschenbildes, das den autonom handelnden individuellen Menschen im Blick hat, sondern eine wesentliche Voraussetzung für die psychische Gesundheit des Menschen und damit für seine physische Existenz (S. 176)

 

Thesing, T. (2009). Betreute Wohngruppen und Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Behinderung. Freiburg im Breisgau: Lambertus.