Haberleitner, E., Deister, E. & Ungvari, R. (2009). Führen, Fördern, Coachen. So entwickeln Sie die Potentiale Ihrer Mitarbeiter. München Zürich: Piper.

Zweite Auflage der aktualisierten Ausgabe von 2007: Das Buch wird seit vielen Jahren erfolgreich verkauft. Es ist konzipiert als Ratgeber für Coaching im Unternehmensalltag. Coaching wird als Führungsmethode mit dem Ziel vorgestellt, Selbstverantwortung bei Mitarbeitern zu erhöhen und damit mehr Freiraum für das Bearbeiten strategischer Aufgaben zu schaffen. Die Autoren begründen, warum Coaching in der Mitarbeiterführung eingesetzt werden sollte und wem es nützt (Mitarbeiter, Führungskraft und Unternehmen). Nach einer kurzen Darstellung ihres Verständnis´ von Coaching stellen sie (humanistische und systemische) Grundannahmen und Grund-/ Wertehaltungen von Coaching dar. Im Folgenden werden Methoden und Techniken vorgestellt (Beziehung gestalten, Fragen, Aktives Zuhören, Metamodell der Sprache, Informieren, Feedback, Reframing, Muster unterbrechen, Fehler etc.), die mit Beispielen und Skizzen angereichert sind. Ein idealtypischer Ablauf eines Coachingprozesses wird gegeben, die einzelnen Phasen dargestellt. Im Schlussteil geben die Autoren, einen Überblick über "Coachingfallen", hier wird die umfangreiche praktischer Erfahrung der Autoren deutlich. In einem Anhang werden ergänzend vertiefte Informationen zu ausgewählten Themen aufbereitet (Zielearbeit, Motivation, Antreiber). Das Buch richtet sich an interessierte Leser, die einen Einstieg in Coaching als Führungsmethode erhalten wollen. Es ist gut lesbar, stellt Theorie nur dort dar, wo es zum Verständnis eines Themas notwendig ist und bettet mit den Praxisbeispielen und Bildern die vorgestellten Methoden und Techniken in einen Textfluss ein, der es ermöglicht, in dem Buch zu blättern und Ausschnitte unabhängig voneinander zu verstehen. Für Personen, die bereits Kenntnisse im Bereich Coaching, Kommunikationspsychologie, NLP und Mitarbeiterführung haben wenig überraschendes, dafür wurde Bekanntes in lockerer Form auf den Punkt gebracht und zusammengefasst.

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Verhaltensauffälligkeiten

"Geistig behinderte Menschen verfügen prinzipiell über die gleichen körperlichen und psychischen Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Erlebens und Empfindens wie nicht behinderte Menschen. Es ist keine Frage, daß sie konflikthafte psychische Zustände erfahren und aushalten, die sich aus den Widersprüchen in der Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen, aus dem Ausgesetztsein gegenüber gesellschaftlichen Regeln, Normen und Werte entwickeln, und daß sie Anpassungsstrategien und Lösungen versuchen, verwirklichen oder dabei scheitern. Störende, absonderliche oder schädigende Verhaltensweisen sind immer zugleich Ursache und Folge bestimmter, spezifischer Bedingungen und sie haben innerhalb dieses Kontextes ihren Sinn. Sie sind Ausdrucksformen eines Menschen in seinem konkreten historischen Kontext." (S. 295)

Hennike, K. Aggressive Verhaltensweisen von Menschen mit geistiger Behinderung. In: Theunissen, G. (2001). Verhaltensauffälligkeiten - Ausdruck von Selbstbestimmung? Bad Heilbronn: Klinkhardt.