Dörner, K. & Plog, U. (1994). Irren ist menschlich. Lehrbuch der Psychiatrie/Psychotherapie. Bonn: Psychiatrie Verlag.

Ein Psychiatriebuch der "anderen Art": Anstatt in rein klinischen Begriffen und Konzepten stellen Dörner und Plog psychiatrische Phänomene wie Sucht, Depression u.a. in Landschaftsbeschreibungen (im Sinne am Lebenslauf orientierten phänomenologischer Erlebens-Ebenen) dar und lenken den Blick weg vom Problem hin zur problematischen Lösungsmethode einer jeweils altersgemäßen Lebensaufgabe. Besonderes Augenmerk richten sie dabei auf die Begegnung zwischen dem psychiatrisch Tätigen und dem psychisch Kranken ("Begegnungs-Psychopathologie"). Das Buch ist nicht medizinisch, sondern in einer sensiblen Sprache und -da es sich explizit auch an Laien, Patienten und Angehörige richtet- in gut verständlicher Textform geschrieben. Abgerundet wird das Buch durch Kapitel zur Psychiatr- Geschichte, Recht und Gerechtigkeit und verschiedene therapeutische Techniken. In den einzelnen Kapiteln sind Übungen zur Sensibilisierung der Wahrnehmung enthalten. Die Schilderungen von Dörner und Plog führen zu einem besseren "Verständnis", zu einer größeren Möglichkeit des Mitschwingens und sensibilisieren damit den eigenen Sprachgebrauch, wenn wieder über die "Kranken", die "Patienten" gesprochen wird.

...what about...

Selbstbestimmung; Normen

"Häufig sind es andere (z.B. Eltern), die die Normen und Standarts für ein "glückliches Leben" des geistig behinderten Kindes setzen und dabei eine in jedem Menschen angelegte Eigenart, die Qualitäten seines So-Seins, einem utilitaristisch-präformierten Förderplan weitgehend unreflektiert opfern." (S. 55)

Theunissen, G. & Plaute, W. (1995). Empowerment und Heilpädagogik. Freiburg im Breisgau: Lambertus.